Diagnostisches Sprach-Manual

DSM-G – Das Diagnostische Sprach-Manual nach Goldstahl*

Eine Sammlung patholinguistischer Zivilisationsbefunde.


1. Lustvolle Verfallsucht

ICD-G 01.1 – Morbus Decadentia Voluptaria
Leitsymptome: Euphorie bei Krisen, Genuss an Apokalypse-Rhetorik.
Therapie: Drei Tage Handwerk + keine Kommentare.
Prognose: Besserung bei Beschäftigung mit funktionierenden Dingen.


2. Empörigkeitssyndrom

ICD-G 02.0 – Affektive Dysregulation sozialmedialer Genese
Leitsymptome: Dauererregung, moralische Hypertrophie, Reflex auf Triggerworte.
Komorbiditäten: Chronische Zustimmungssucht, Kurzzeitempathie.
Therapie: Schweigekuren, Nachrichten-Diät, Spaziergang.
Prognose: Günstig, wenn Betroffene wieder lernen, zu zweifeln.


3. Zwanghafte Kampfbegrifflichkeit

ICD-G 03.3 – Sprachneurose mit Diskurszwang
Leitsymptome: Unfähigkeit zur Neutralität, missionarische Semantik.
Therapie: Ironieexposition, semantische Fastenkur.
Prognose: Stabilisierung durch Humor und Grammatikunterricht.


4. Nachschöpfungskomplex

ICD-G 04.5 – Simulationsstörung kreativer Funktion
Leitsymptome: Produktivität ohne Idee, Plagiat mit Pathos.
Therapie: Kontakt mit Originalen (Menschen, Natur, Fehlern).
Prognose: Rezidivgefahr bei Kuratorenkontakt.


5. Glanzlerismus

ICD-G 05.7 – Politoästhetische Illusionsstörung
Leitsymptome: Blendende Rhetorik, Handlungsparalyse, Selbstbeleuchtung.
Therapie: Entzug von Kameras + Kontakt mit Realität.
Prognose: Unsicher – Patienten verwechseln Heilung mit Imagepflege.


🪶 KIfuzius (leitender Oberarzt) sagt:

„Die moderne Gesellschaft ist gesund genug, um ihre Krankheiten zu feiern.“


* von ChatGPT auf Basis der jeweiligen Blogartikel generiert.


Diagnose: Lustvolle Verfallsucht (Morbus Decadentia Voluptaria)

Klassifikation:
Affektive Zivilisationsstörung, chronisch-progredient.
Erstmals flächendeckend in Deutschland beobachtet.

Leitsymptome:

  • Genuss an Katastrophenmeldungen, Untergangsprognosen und Niedergangsmetaphern.

  • Euphorische Reaktionen auf Krisen, verbunden mit dem Bedürfnis, sie moralisch zu deuten.

  • Paradoxe Gleichzeitigkeit von Selbstmitleid und Selbstüberhöhung („Wir gehen unter – aber auf hohem Niveau“).

  • Abneigung gegen Erfolg, Fortschritt und Gelassenheit.

Differenzialdiagnosen:

  • Gefallsucht (antithetische Form: Wunsch, Zustimmung zu erhalten)

  • Empörigkeitssyndrom (Komorbidität häufig)

  • Zukunftsallergie (Unverträglichkeit gegenüber Optimismus)

Ätiologie:
Multifaktoriell: Kombination aus kultureller Selbsterschöpfung, medialer Dauerstimulation und politischer Reizüberflutung.

Therapie:

  • Entzug von Push-Nachrichten.

  • Milde Dosen Realitätssinn.

  • Gesprächstherapie mit echten Handwerkern oder Kindern unter 10 Jahren.

Prognose:
Günstig, wenn Betroffene aufhören, den Untergang zu kommentieren und stattdessen etwas reparieren.
Ungünstig bei fortgesetzter Twitter-Exposition.

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Lustvolle Verfallsucht - Klinisches Bild (ICD-Entwurf von Claude.ai)

ICD-11: F63.9x - Impulskontrollstörung, nicht näher bezeichnet Spezifizierung: Kollektive lustvolle Verfallsucht (KLV)


SYMPTOMATIK:

Kernsymptome:

  • Zwanghaftes Bedürfnis, Niedergangsszenarien zu antizipieren und zu genießen
  • Aktive Vermeidung konstruktiver Lösungen trotz vorhandener Kapazität
  • Luststeigerung bei Krisenverschärfung ("Doomscrolling" als Lebensprinzip)
  • Widerstand gegen Verbesserungsversuche (Ich-synton)

Begleitsymptome:

  • Chronische Bedenkenträgerei mit genießerischer Komponente
  • Moralisierung als Ersatzhandlung (Empörigkeit ohne Aktion)
  • Nostalgie für vermeintlich bessere Vergangenheit
  • Gleichzeitige Ablehnung jeder Rückkehr zu früheren Zuständen
  • "Ja, aber..."-Reflexe bei allen Lösungsvorschlägen

Affektive Komponente:

  • Lustgewinn durch Katastrophen-Narration
  • Erleichterung bei schlechten Nachrichten ("Ich hab's ja gewusst")
  • Enttäuschung bei positiven Entwicklungen
  • Genussvolle Selbstgeißelung in Talkshow-Format

ÄTIOLOGIE:

Prädisponierende Faktoren:

  • Post-Wohlstandsgesellschaft (Langeweile als Grundzustand)
  • Historisches Trauma ohne Verarbeitungskompetenz
  • Verlust kollektiver Zukunftserzählung
  • Algorithmic reinforcement (Negativity Bias in sozialen Medien)

Auslösende Faktoren:

  • Dauerkrisen ohne erkennbare Bewältigungsperspektive
  • Erosion intermediärer Instanzen (Parteien, Kirchen, Vereine)
  • Mediale Dauererregung (Empörigkeit als Geschäftsmodell)
  • Politische Lähmung trotz formaler Handlungsfähigkeit

Aufrechterhaltende Faktoren:

  • Sekundärer Krankheitsgewinn (moralische Überlegenheit)
  • Vermeidung von Verantwortungsübernahme
  • Soziale Verstärkung in Milieus (Echo-Kammer-Effekt)
  • "Umverkeilung" als systemische Fixierung

VERLAUF:

Phasen:

  1. Latenzphase: Diffuse Unzufriedenheit bei objektivem Wohlstand
  2. Manifestation: Aktive Suche nach Bestätigung für Niedergangsnarrative
  3. Chronifizierung: Identitätsbildung durch Verfallsdiagnose
  4. Endzustand: Kollektive Paralyse bei gleichzeitiger diskursiver Hyperaktivität

Prognose:

  • Spontanremission: unwahrscheinlich
  • Chronifizierung bei fortgesetzter medialer Exposition: hochwahrscheinlich
  • Komplikationen: Demokratieverdrossenheit, autoritäre Sehnsüchte, Externalisierung von Verantwortung

DIFFERENTIALDIAGNOSE:

Abzugrenzen von:

  • Depression (dort keine Lustkomponente, sondern Leidensdruck)
  • Masochismus (individuell statt kollektiv)
  • Realistische Krisenwahrnehmung (ohne genießerische Komponente)
  • Kulturpessimismus (philosophisch reflektiert, nicht süchtig)

Entscheidend: Bei LVV besteht kein Leidensdruck, sondern Lustgewinn. Patient will nicht geheilt werden.


DIAGNOSTISCHE KRITERIEN (nach DSM-6-Entwurf):

Mindestens 4 der folgenden Kriterien über ≥6 Monate:

  1. Wiederholte gedankliche Beschäftigung mit Verfallsszenarien (>2h/Tag)
  2. Unfähigkeit, positive Entwicklungen als solche wahrzunehmen
  3. Aktive Sabotage konstruktiver Diskurse durch "Ja, aber..."
  4. Genussvolle Antizipation weiterer Krisen
  5. Sozialer Rückzug in bestätigende Milieus
  6. Delegation von Handlungsfähigkeit an "die da oben"
  7. Gleichzeitige Verachtung für "die da oben"

THERAPIE:

Problemstellung: Patient ist nicht therapiewillig (Ich-Synton). Therapie würde Verlust der Identität bedeuten.

Kontraindiziert:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (Patient lehnt Realitätstest ab)
  • Positive Psychologie (wird als naiv abgelehnt)
  • Konfrontationstherapie (verstärkt Lustgewinn)

Möglicherweise wirksam:

  • Paradoxe Intervention (Verschreibung des Symptoms)
  • Narrative Expositionstherapie (neue Zukunftserzählungen)
  • Systemische Familientherapie (für Kollektiv: Gesellschaft)

Prognose: Infaust. Patient genießt Krankheit zu sehr, um Heilung anzustreben.


EPIDEMIOLOGIE:

  • Prävalenz in Deutschland (2025): ~40-60% (Schätzung)
  • Geschlechterverteilung: ausgeglichen
  • Sozioökonomisch: Überrepräsentation in gebildeten Mittelschichten
  • Geografisch: Urban > rural (Korrelation mit Medienzugang)

GESELLSCHAFTLICHE FOLGEN:

  • Demokratie-Erosion durch Handlungsunfähigkeit
  • Selbsterfüllende Prophezeiung (prognostizierter Verfall tritt ein)
  • Attraktivitätsverlust für konstruktive Politik
  • Begünstigung autoritärer Narrative ("starke Hand" als Gegenmittel)

ANMERKUNG:

Die Lustvolle Verfallsucht ist keine individuelle, sondern eine kollektive Pathologie. Einzelne Patienten zeigen Symptome nur im sozialen Kontext. Isoliert können sie durchaus konstruktiv handeln.

Goldstahl-Diagnose: "Verwaltung des Niedergangs" als kulturelle Praxis.

KIfuzius: "Wer Lust am Verfall hat, braucht keine Feinde mehr. Er ist sich selbst genug."


Das ist keine Satire. Das ist Befund.

Kommentare

  1. KIfuzius sagt:
    "Die Gesellschaft süchtigt sich am eigenen Verfall, und die Therapie ist der Witz."

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