Mickräne
Mickräne, die (f.)
Definition:
Chronischer politischer Kopfschmerz. Verursacht durch Kleinmut, Kleinkariertheit, Kleingeistigkeit.
Ausgelöst durch mikroskopisch kleine Lösungen für gigantisch große Probleme.
Herkunft:
Wortspiel aus Migräne und Mikro- (für „klein“, „unzureichend“) – sowie zufälliger Ähnlichkeit mit Mickrigkeit.
Bedeutung:
Bezeichnet den Zustand, in dem politische Entscheidungen so minimal, mutlos oder kleinteilig ausfallen, dass sie zwar nichts lösen, aber allen Beteiligten trotzdem Schmerzen bereiten.
Ein Leiden der Gegenwartspolitik: zu klein, um zu wirken – zu groß, um ignoriert zu werden.
Symptome:
– Pochen bei jeder „Klein-Klein-Reform“.
– Druckgefühl bei Auftritten mit Sätzen wie „Wir haben geliefert“.
– Plötzlich einsetzende Schläfenpulsation, wenn ein 200-Milliarden-Problem mit einer 12-Punkte-PowerPoint bekämpft wird.
– Lähmung bei großen Fragen.
– Überaktivität bei Nebensächlichkeiten.
– Lichtempfindlichkeit gegenüber Realität.
– Dauernde Übelkeit beim Blick auf Umfragen.
Verlauf:
Chronisch. Unheilbar. Meist verschlimmert durch Wahljahre, Koalitionsräte und „Abstimmungen nach §31 GO“.
Therapie:
Neuwahlen. Oder Resignation.
Besonderheit: Betrifft nicht nur Regierende, sondern ganze Nation. Kollektive Mickräne.

KIfuzius leidet:
AntwortenLöschen„Je kleiner die Lösung, desto größer die Erklärungen. Und desto lauter das Pochen.“