Ährenamt

Am Tag des Ehrenamtes eine fast wahre Geschichte aus dem Leben eines Ehrenamtlers.

Wastl, der rotleidende Gerstenbauer, ist nicht nur ähren-, sondern auch ehrenamtlich engagiert:
im Verein zur Dorfverschönerung.

Jetzt hat er einen Bußgeldbescheid der Gemeinde Mutterbetten erhalten.

Er ist falsch beschnitten.

Nein, nicht der Wastl; der majestätische Baum in der Mitte des Dorfangers, den der Verein vor fast vier Jahrzehnten gepflanzt hatte.

Weil nicht ganz klar ist, wer da zu tief geschnitten hat, muss der Wastl nun als Vereinsvorsitzender einen vierstelligen Betrag locker machen.

Teilhabe hatte er sich irgendwie anders vorgestellt. Es tröstet ihn auch nicht, dass er in der Gemeinde als Verantwortlicher gesehen wird. Ob er an der heutigen Feier zur Ehrung der Ehrenamtlichen teilnehmen wird, darüber denkt er noch nach.

Der Dorfanger soll ab sofort zur Sägeverbotszone erklärt werden, um weiteren Baumfrevel auszuschließen. 

Auf die bereits geplante Aufstellung einer friedensstiftenden Regenbogenbank muss aber aus Geldgründen verzichtet werden.

Wastl überlegt, den Vorsitz abzugeben, um sich doch wieder voll auf sein Ährenamt konzentrieren zu können.

Geld verdienen, statt Bußgeld zahlen.


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