Blaupause

Quelle: Turi2.de

Die Super­markt­kette EDEKA appelliert in einer ganz­seitigen Anzeige in der "Zeit" indirekt dazu, bei den Land­tags­wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg nicht die AfD zu wählen.


WARUM BEI EDEKA BLAU NICHT ZUR WAHL STEHT.


Gelbe Bananen, rote Tomaten, grüner Salat, violette Trauben, orange Möhren, pinke Drachenfrucht ...

In der EDEKA Obst- und Gemüseabteilung herrscht die bunte Vielfalt.

Oder etwa doch nicht?


Wer genau hinsieht, sieht eine Farbe nicht: Blau. Und das ist kein Zufall.

Denn blaue Lebensmittel sind ein Warnhinweis der Natur, der uns sagt: „Achtung! Ich könnte unverträglich sein!" 


Die Evolution hat uns gelehrt: Blau ist keine gute Wahl.


Und wo wir bei Wahlen sind: Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Blau der natürliche Feind gesunder Vielfalt.

In Deutschland sind „die Blauen" schon heute die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft.


Lasst uns also zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September die Warnhinweise richtig lesen - und für ein verträgliches Miteinander sorgen. Denn:


Wir 💛 Vielfalt. 


Aber, aber, möchte man einwenden, was ist mit Blaubeeren und Blaukraut. Auch darauf gibt EDEKA eine wissenschaftliche Antwort, die erst kürzlich im National Geographic auf die Frage "Was macht Blaubeeren blau?" gegeben wurde.

Ubrigens:

„Blaubeeren" oder „Blaukraut"

haben zwar „Blau..."

im Namen, aber nicht in den Farbpigmenten. 

Sagt jedenfalls die Wissenschaft - 

und auf die sollte man ja

bekanntlich viel öfter hören.


Der Artikel erklärt zudem, dass die Farbe auf eine natürliche Deckschicht, das sogenannte Epikutikulärwachs, zurückzuführen ist, die die Beere umgibt. Sie schützt sie nicht nur vor Feuchtigkeit und Schädlingsbefall, sondern verleiht ihr auch ihre blaue Farbe, indem sie Licht auf eine spezielle Weise streut.


Es ist eine Frage der Reflexion: die Wachsschicht reflektiert die blauen und ultravioletten Anteile des Lichts.



Die Anzeigenmacher zeigen Haltung. Die Haltungsfrage gehört bei einem Lebensmittelhändler ohnehin zum täglichen Geschäft.


Ob sie allerdings die Motivation der "blauen" Wähler hinreichend reflektiert haben, denen es zu bunt geworden ist und ob man die anzusprechenden Wähler ausgerechnet in der "Zeit" findet, um sie zur "Blau"-Pause zu bewegen?


Die Zeit bis zu den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ist jedenfalls knapp. Ob die Anzeige danach weiter als Blaupause dienen und von anderen weiter vervielfältigt wird?


Apropos Vielfalt.


Quelle:  Initiative deutscher Familienunternehmen



"Vielfalt wird zum Zweck an sich. ... Vielfalt ist besser als Einfalt – zumindest für die Einfältigen."

– Alexander Grau. Hypermoral: Die neue Lust an der Empörung (S.86). Claudius Verlag.

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